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Das Kind
gehört in die Mitte
Übertragung eines Gottesdienstes
aus St. Cosmas und Damianus in Bergheim-Glesch
im Domradio am Sonntag, 21.9.2003, 25. So. i J. B
Wichtig: Keine akustischen Löcher entstehen lassen!
Eine Minute vor Beginn: Orgel
Festliche Orgelmusik zum Einzug.
Bevor das Lied intoniert wird: Ansage des Liedes
aus dem Gotteslob – in der Regel durch
Z = Zelebrant
Thema: Das Kind gehört in die Mitte
Lied zu Beginn
GL 644, 1. – 3. Str.: Sonne der Gerechtigkeit
Hinführung
Wir stellen uns in den Schutz des Kreuzes und
beginnen: Im Namen des Vaters …
Der Herr sei mit euch!
Heute dürfen wir auch die Hörerinnen und Hörer des
Domradios in unserer Mitte wissen, die diesen Gottesdienst mitfeiern.
Kyrieruf
Jesus Christus. Du hast uns die gute Nachricht von
einem barmherzigen Gott gebracht. –
Herr, erbarme dich. A.: Herr, erbarme dich.
Du willst uns Geborgenheit schenken. – Christus,
erbarme dich. A.: Christus, erbarme dich.
Dir dürfen wir auf all unseren Wegen vertrauen. –
Herr, erbarme dich. A.: Herr, erbarme dich.
Der mächtige Gott erbarme sich unser…
Glorialied
Gloria, Ehre sei Gott, 1. + 2. Str.: Heft 18
oder Kanon: Gloria, gloria
Tagesgebet
Guter Gott. Wir glauben, du bist da. Deine
Gegenwart durchdringe uns wie die Luft, die wir atmen. Sie mache uns
stark, dein Gebot der Liebe zu dir und zu unserem Nächsten zu erfüllen.
Darum bitten wir – durch Christus, unseren Herrn.
2.Lesung
aus dem
Jakobusbrief
Einleitung: Die Weisheit von oben macht
friedlich und freundlich.
Lesung aus dem Jakobusbrief!
Liebe Schwestern und Brüder!
Jetzt wie im Lektionar (Jak 3,16 - 4,3)
Am Ende nach 4 Sek. Stille: Lasst uns danken für
Gottes Wort.
Zwischengesang
GL 520, 1.+2. Str. Liebster Jesu, wir sind hier…
Halleluja-Ruf
Evangelium nach
Markus
Einleitung: Was stellen wir in unserem Leben in die Mitte?
Predigt
Ein Kind geht zum Vater, der von der
Arbeit kommt, und fragt: „Papa wie viel Geld bekommst du für eine Stunde
Arbeit?“ Erstaunt sagt der Vater: „So um die 20 Euro.“ Das Kind
überlegt, dann sagt es: „Papa, kannst du mir fünf Euro geben?“ „Ach, du
weißt doch, dass das Geld nicht mehr so locker sitzt. Fünf Euro!“ „Ach,
Papa!“ Später besinnt sich der Vater und gibt ihm doch die fünf Euro. Da
holt das Kind freudestrahlend aus seiner Spardose weiteres Geld hervor
und sagt: „Jetzt habe ich 20 Euro zusammen. Kann ich eine Stunde von dir
kaufen?“
Wahrscheinlich ist der Vater innerlich rot
geworden. Da legt er sich krumm, dass die Familie gut rund kommt und
dann diese Ohrfeige: Du hast keine Zeit für mich! Er braucht ja nur ins
Kinderzimmer zu schauen: Welche Werte liegen da herum! Auch die kleinen
Sprengsätze, damit meine ich all die verlockenden Medien, die ein Kind
innerlich besetzen und verrohen lasssen können, wenn es davon zu viele
Stunden in sich hineinschütten darf. Wie war das bei dem Amokläufer in
Erfurt?: Die Eltern waren froh, dass der Jugendliche immer problemlos
und stumm in seinem Zimmer verschwand. Aber wie sah es in ihm aus!?
Mahatma Gandhi sagte einmal: „Wenn wir den wahren Frieden in der Welt
erlangen wollen, müssen wir die Kinder in die Mitte stellen!“ Ob die
jungen Leute auf dem richtigen Weg sind, die da sagen: „Zusammenziehen
ja, aber Kinder? Nee!“ Aber bei den Steuern, im Beruf oder in der Rente
– unsere Gesellschaft belohnt und fördert ja Kinderlosigkeit.
Sie können in jedem
Erziehungsbuch nachlesen: Ein Kind, das die Nähe der Eltern hautnah und
im Schmusen erleben darf, entwickelt in sich seelische Sicherheit, ja
Geborgenheit. Wahre Reife und innere Freiheit wachsen nur da, wo Bindung
und Liebe erfahren wurde. Bindungslosigkeit äußert sich später in
mangelndem Selbstvertrauen, in fehlender Geduld – die flippen sofort aus
– und sie werden unfähig, Verantwortung zu übernehmen. Wo die Zuwendung
der Eltern nur durch kaltes technisches Gerät ersetzt wird, zitiert die
Drogenberatung einen Abhängigen, der als Prototyp gelten könnte: „Vater
erwerbstätig, Mutter erwerbstätig, Lebensstandard hoch, aber kein
richtiger Kontakt, kein Gespräch, kein wirkliches Interesse für den
anderen.“ Und jetzt dürfen die Kinder besonders gut zuhören: weiter
heißt es: „Kaufen kannst du dir alles, denn Geld ist genug da, aber
Zuneigung und Geborgenheit erfährst du nicht. Das Einzige, was
interessiert, sind die Noten. Was machst du, wenn die Noten nicht
stimmen? Du fängst an zu lügen, fälschst Unterschriften, und schon
beginnt das Lügengespinst. Du bist nicht stark genug, der Wahrheit ins
Gesicht zu sehen und flüchtest dich in die Drogenwelt. Die Welt um dich
herum macht dir Angst. Sogar, wenn ich nur Zigaretten aus dem Automaten
ziehen wollte, konnte ich es nicht, ohne vorher Drogen zu nehmen.“ So
weit dieses arme Produkt unserer verführerischen Konsumwelt.
Natürlich können Eltern
nicht perfekt sein. Auch das darf ein Kind lernen. Wie oft mussten Sie
schon Ihrer Familie ‚Nein’ sagen wegen Ihres Berufes? Aber müssten Sie
nicht schon einmal dem Chef ‚Nein’ sagen wegen der Familie? Da lächeln
Sie: Das geht nicht! Gibt es eine bessere Entspannung für Väter, wenn
sie ausgelaugt von der Arbeit kommen, als mit dem Kind auf dem Boden zu
liegen und wer weiß was zu bauen? Bei all den verpassten Gelegenheiten,
denken Sie daran, das Kind will höchstens zehn Jahre lang bewusst in
ihre Arme! Und wenn der Vater sich abends einmal Zeit ließe, seine
großen Hände um die kleinen zu legen und den Augenaufschlag „nach oben“
zu versuchen, das kann genauso viel wert sein wie ein Jahr
Religionsunterricht.
Er stellte ein Kind in ihre Mitte
Hoffentlich sind auch
die Jünger rot geworden, als Jesus ihnen indirekt diese Ohrfeige
verpasst. Da sprechen sie darüber, wer von ihnen der „König“ ist, der
Schlauste, der Schönste, der Kräftigste, wer die besten Ideen hat, das
bisschen Geld in der Kasse richtig anzulegen. Da träumen sie von Macht
und Einfluss. Und das alles, obwohl Jesus laufend davon spricht, dass
das Innere wichtiger ist als das Äußere, das Herz über dem Gesetz stehen
muss und es vor allem auf die Barmherzigkeit ankommt, die Gott uns
vorbehaltlos schenkt und die wir an der Gestalt Jesu ablesen können:
Besonders am Kreuz zeigt er sich dann als Diener der Menschen, der seine
Arme ausbreitet, um alle an sich zu ziehen, allen Geborgenheit zu
schenken. Und sich auf diese Haltung festnageln lässt! Darum vertrauen
wir ihm ja schon in der Taufe die Kinder an; geben sie ihm sozusagen an
die Hand.
Er stellte ein Kind in ihre Mitte
In jedem Erwachsenen
sollte noch der Brückenkopf eines Kindes sein, wenn er in seinem
Verhalten gesund bleiben will. Darum fragen wir uns, wenn uns die kalte
Konsumwelt noch nicht eingeholt hat:
Vertraue ich Gott noch
so radikal wie ein Kind den Eltern vertraut?
Glaube ich fest, niemals aus der Umarmung Gottes fallen zu können, egal,
was geschieht?
Bin ich noch ehrlich und anspruchslos wie ein Kind?
Offen für alles, ohne Verstellung? Lebe ich ganz den Augenblick?
Schäme ich mich der Tränen im Gesicht?
Kann ich mit einfachen Dingen glücklich sein?
Ist mein Lachen noch ansteckend?
Gehe ich ohne Vorurteile auf andere zu – wie das ein Kind kann?
Genieße ich eine Umarmung?
Im Urlaub las ich einen
Kommentar, in dem ein Mann das Loblied auf eine Steckdose sang: Wir
haben ja beim Stromausfall in Amerika gehört, was dann alles nicht mehr
funktioniert. Zählen wir mal die Anzahl der Steckdosen in unserer
Wohnung und was wir ihnen an Annehmlichkeiten verdanken. Und doch: Das
alleine ist zu wenig und nicht entscheidend für das innere Glück. Am
ende der Lobeshymne stand: „Dann hat diese Steckdose Konkurrenz
bekommen!“ Der Mann war krank geworden. Er wurde in den OP geschoben.
Kurz vor der Vollnarkose sagte die Krankenschwester: „Wenn Sie Angst
haben, dann nehmen Sie meine Hand.“ Und dann schreibt er: „Als ich ihre
Hand ergriff, war es, als hätte ich in alle Steckdosen der Welt
gegriffen!“
Nähe und Geborgenheit
können wir nicht kaufen. Aber davon lebt ein Kind, davon leben auch wir.
Credolied
GL 472, 1.+2. : O Jesu, all mein Leben
Fürbitten
Gabenlied
Heft 80,1.+2. Str.: Wenn das Brot, das wir teilen
Gabengebet
Barmherziger Gott. Nimm unsere Gaben von Brot und Wein an. Verwandle
sie, damit sie uns zu Quellen werden, aus denen aller Segen fließt –
durch Christus, unseren Herrn.
Präfation
Nr. IV gesungen.
Sanctus
GL 257, 2.+3. Str.: Alles, was dich preisen kann
Vaterunser
'
Gesungen „Janssens unten“
Friedensgruß
Kanon zum Friedensgruß: Herr, gib uns deinen Frieden
Agnus dei
gesprochen
Kommunion
Orgelmusik
Lied zur Kommunion
Heft 50, 1. - 4. Str. Bewahre uns, Gott
Meditation nach der
Kommunion
Schlussgebet
Guter Gott! Was wir hier empfangen haben, stärke uns an Leib und Seele.
Dieses Sakrament mache uns auch bereit, mit Christus zu leiden, um auch
mit ihm zur Herrlichkeit zu gelangen. Das erbitten wir durch Christus,
der mit dir lebt und liebt in alle Ewigkeit.
Segen-Entlassgruß
Danke an …
Wir wünschen allen, besonders den Hörerinnen und
Hörern des Domradios, den Mut zum Dienen, einigermaßen gelungene Kinder
und Enkel und die Zufriedenheit des Herzens.
Schlusslied
Nun danket alle Gott GL 266,1. - 3. Str.
Auszug
Langes festliches Orgelspiel
(Willi
Hoffsümmer)
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